Impuls-Projekt: „IN NOMINE“, Otto M. Schwarz

Impuls

Zur Idee:

Nach der langen Zäsur des Lockdowns, in dem Kontakte und Proben weitgehend auf den digitalen Raum beschränkten waren, scheint eine einfache Rückkehr in die zuvor gewohnten Bahnen für viele Amateurmusikensembles schwer vorstellbar. Der Stillstand und die Krise haben tiefe Spuren hinterlassen. In der Amateurmusikszene gibt es eine große Sehnsucht und ein starkes Bedürfnis, wieder aktiv miteinander zu musizieren und die Ensemblegemeinschaft zu pflegen. Dafür bedarf es vielerorts eine Anschubhilfe oder finanzielle Unterstützung.

Das Programm Impuls (https://bundesmusikverband.de/impuls) setzt genau hier an und hat den Ensembles der Amateurmusik im Frühjahr 2021 die Möglichkeit gegeben, eine direkte Projektförderung zu beantragen. Gefördert wurden die Umsetzung von Ideen für Corona-konforme Proben- und Konzertformaten, Musikfreizeiten mit Kindern und Jugendlichen zur Nachwuchsförderung oder ein musikalischer Themenspaziergang im Freien, um den Zusammenhalt ihres in Auflösung begriffenen Ensembles zu stärken

 

Unser Projekt: IN NOMINE, die Geschichte der Abtei Wadgassen  

Im Rahmen des Förderprogramms haben wir im Jahre 2021 eine Förderung im Projekt „Impuls“ durch den Bundesmusikverband für Chor und Orchester (BMCO) erhalten, die wir im Sinne eines Neustarts in Wadgassen in eine kreative Aktion investiert haben.

Wir konnten glücklicherweise den international bekannten österreichischen Komponisten Otto M. Schwarz verpflichten, der sich der Abtei Wadgassen (Wikipedia) musikalisch genähert, und uns exklusiv ein zwölfminütiges Werk geschrieben hat.

Dieses wird als Welturaufführung bei unserem Frühjahrskonzert am 14. Mai 2022 erstmals unter der Leitung des Komponisten aufgeführt!

 

Die Story

Der Inhalt der Komposition behandelt rückblickend aus der Sicht des letzten Wadgasser Abtes Bordier die Blütezeit der Abtei Wadgassen im Mittelalter. Das Stück beginnt mit tiefschwarzen Klängen, ehe ein Horn einige Signale (Salve Regine, das Motiv der heutigen Glocken der Pfarrkirche) verkündet. Es folgen musikalische Reminiszenzen an ereignisreiche Prozessionen, Jahrmärkte aber auch an wüste Zeiten, die eben das Mittelalter so mit sich brachte. Historisch ist verbürgt, dass einige junge Leute wegen exzessiven Tanzens zum Tode verurteilt wurden. In Nomine, im Namen des Herrn. Während die Komposition sich langsam der Jetzt-Zeit um 1792 nähert, hört man allmählich das Voranschreiten der Franzosen in Richtung des Wadgasser Klosters. Aller Widerstand hilft nichts mehr, die Mönche werden überrannt, man hört Anklänge der Marseillaise und sämtliche Orgelpfeifen werden aus der Klosterkirche gerissen. Nur mit Glück können einige Mönche und der Abt durch einen unterirdischen Fluchtkeller in Richtung Bous fliehen, die Abtei aber ist verloren und verkommt innerhalb weniger Jahrzehnte als Steinbruch der Franzosen. Aber jedes Ende hat auch einen Anfang inne. Auf den Trümmern der Abtei erwächst Jahrzehnte später eine Glasfabrik, die vielen hundert Menschen Arbeit und Wohlstand bringt und Wadgassen erneut zum Leben erweckt. So hört man zum Schluss des Werkes ein letztes Mal „Salve Regina“ als Erinnerung an eine 800 Jahre alte Dominanz der Abtei Wadgassen, die vielfach „In Nomine“, im Namen des Herrn, Entscheidungen fällen musste. 

Eine persönliche Einführung des Komponisten in das Werk finden Sie hier

Mehr zum Komponisten Otto M. Schwarz erfahren Sie hier

 

Unter: Die ersten Proben des Orchesters im Oktober 2021 mit dem Manuskript des Komponisten „In Nomine“.